Pflastersteine richtig verlegen

Videoanleitung

Video Tutorial: So werden Pflastersteine richtig verlegt.

Wir haben die wichtigsten Hinweise für das korrekte Verlegen von Pflastersteinen in der Video-Anleitung zusammengefasst. Besonderes Augenmerk legen wir neben der Verarbeitung auch auf die Besonderheiten, die beim Verlegen von Mischfarben zu berücksichtigen sind.  

Schritt für Schritt zur perfekten Pflasterfläche

Hier erfahren Sie in einer detaillierten Anleitung, wie Sie Pflastersteine professionell und dauerhaft verlegen. Wir erläutern Ihnen, warum Unterbau, Tragschicht und Bettung beim Verlegen wichtig sind. Zudem zeigen wir auf, welche Vorbereitungen für das Pflastern getroffen werden müssen, wie Sand und Splitt idealerweise eingesetzt werden und welches Material Sie darüber hinaus benötigen, um ein optimales Ergebnis zu erhalten. Folgen Sie unseren praktischen Tipps und Tricks, um eine schöne Pflasterfläche für Ihren Garten oder Ihre Einfahrt erfolgreich selbst zu bauen.

1. Planum

Als Planum wird die Oberfläche des verdichteten Unterbaus bezeichnet. Es muss standfest, tragfähig, profilgerecht, eben und auf Sollhöhe hergestellt sein.
Die Oberfläche des Planums ist zu entwässern. Dabei ist das Gefälle mit mindestens 2,5 %, bei wasserempfindlichen Böden mit mindestens 4 % auszuführen. 

2. Frostschutz- und Tragschichten

Die Tragschicht aus ungebundenen Gesteinskörnungen muss tragfähig, standfest und ausreichend wasserdurchlässig sein. Das Gefälle ergibt sich aus der Neigung der Pflasteroberfläche. Bezüglich Sollhöhe und Ebenheit gelten die genaueren Anforderungen der fertigen Pflasteroberfläche (DIN 18318).

Das kornabgestufte Material darf sich beim Einbauen nicht entmischen. Gesteinskörnungen 0/32 und 0/45 sind zu verwenden. Eine geschlossene Oberfläche ist erforderlich.
Dokumentierte Qualitätskontrolle (Prüfungen durch den Auftragnehmer) mit Soll-/Ist-angabe ist dem Auftraggeber vorzulegen.

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3. Randeinfassungen und Entwässerungsrinnen

Pflastersteine brauchen grundsätzlich eine ausreichend stabile Randeinfassung. Der Abstand der Borde wird durch Auslegen einzelner Stein- oder Plattenreihen vor Beginn der Verlegearbeiten festgelegt. Bordsteine und Einfassungssteine (mind. Dicke  8 cm) sind höhen- und fluchtgerecht auf ein Fundament (Dicke 10 cm) und mit einer Rückenstütze aus Beton (C 12/15, Dicke 10 cm) zu versetzen. Der Fundamentbeton ist vor Austrocknen zu schützen.
Oberflächlich anfallendes Wasser muss auf möglichst kurzem Weg von der Oberfläche abgeleitet werden. 

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Entwässerungsrinnen müssen mit einem Gefälle von 0,5 % in Längsrichtung eingebaut werden. Sie sind höhen- und fluchtgerecht auf ein Betonfundament (C 12/15, Dicke 10 cm) in Zementmörtel zu verlegen. Die Fugen sind mit gebundenem Fugenmaterial (Werksmörtelmischung) zu verfugen. Mindestens alle 6 m sind Bewegungsfugen vorzusehen. Hierfür werden Dehnscheiben durchgängig in das Fundament geführt. Die oberen 3 cm der Rinne werden nach DIN 18318 mit Pflasterfugenmasse (bituminöser Heißverguß) ausgeführt.

4. Bettung

Die Bettungsschicht ist in gleichmäßiger Dicke von 4 cm (+/- 1 cm) im verdichteten Zustand, höhen- und profilgerecht auszuführen. Bei befahrenen Flächen sind grundsätzlich Materialien mit einem Größtkorn von mind. 5 mm zu verwenden.
Das Bettungsmaterial muss filterstabil zum Tragschichtmaterial sein. Das Bettungsmaterial ist gleichmäßig gemischt und gleichmäßig durchfeuchtet anzuliefern und zügig einzubauen. Gebrochene, kornabgestufte und kornstabile Gesteinskörnungen Splitte 0/5 bzw. 0/8 mm (Sandanteil etwa 25 bis 30 %) sind zu bevorzugen. Nach dem Abziehen darf die Bettung nicht mehr befahren oder betreten werden.

5. Verlegung

Betonpflastersteine sind mit ausreichender Fugenbreite von 4 mm (+/- 1 mm) von der verlegten Fläche aus zu verlegen. Die Fugenachsen müssen einen gleichmäßigen Verlauf aufweisen.

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Geradlinige Fugenverläufe sind durch ausreichendes Schnüren in Längs- und Querrichtung sicherzustellen. Abstandhalter geben nicht die erforderliche Fugenbreite vor, eine Pressverlegung ist zu vermeiden.
Unerwünschte Farbkonzentrationen sollten durch Mischen der Steine aus mehreren Paketen vermieden werden. Passsteine dürfen nur so geschnitten werden, dass eine Mindestlänge von 8 cm übrig bleibt. Spitzwinklige Passsteine sollten vermieden werden. Das Zuarbeiten sollte durch Nassschnitt erfolgen. Ein »Knacken« der Steine kann für rustikale Pflastersteine zu einer optisch vorteilhaften Bruchkante führen. Der Anschluss an Flächenbegrenzungen (Borde, Rinnen, Gebäude) sollte insbesondere bei unregelmäßigem Verlauf mit Bänderungszeilen ausgeführt werden.

6. Verfugen

Die Fugen werden mit einem gewaschenen, nicht färbenden Fugmaterial gefüllt. Das Einbringen des Materials erfolgt kontinuierlich, jedoch nach Ausrichten des Fugenverlaufes, durch Einfegen mit dem Fortschreiten der Verlegearbeiten. Die Fugen sind vollständig zu füllen. Kornabgestufte Fugenmaterialien (Größtkorn mind. 4 mm) sind zu bevorzugen. Sie müssen filterstabil zum Bettungsmaterial sein.

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7. Verdichten

Vor dem Verdichten ist überschüssiges Fugenmaterial vollständig abzukehren. Das Abrütteln erfolgt quer zur Verlegerichtung vom Rand zur Mitte mit einer leichten Rüttelplatte. Pflasterflächen dürfen nur bei trockener Pflasteroberfläche und nur unter Verwendung einer Platten-Gleit-Vorrichtung abgerüttelt werden. Unverfugte Pflasterflächen dürfen nicht abgerüttelt werden.

8. Fugenschluss

Der Fugenschluss durch Einschlämmen einer feinkörnigen Gesteinskörnung erhöht die Widerstandsfähigkeit der Fugenfüllung und gibt der Pflasterdecke schon anfangs eine gute Stabilität. Das Fugenmaterial sollte bei hochwertigen Betonwaren farblich an die Materialoberfläche angepasst werden. Färbende Fugenmaterialien sind zu meiden. Die Fugen sind auch nach Fertigstellung der Fläche regelmäßig nach Erfordernis nachzubehandeln.

9. Einbauregeln beachten

ATV DIN 18318:
Allgemeine Technische Vertragsbedingungen für die Ausführung von Bauleistungen Verkehrswegebauarbeiten – Pflasterdecken und Plattenbeläge in ungebundener Ausführung, Einfassungen (VOB – Teil C)

ZTV Pflaster-StB 06:
Zusätzliche Technische Vertragsbedingungen und Richtlinien für den Bau von Pflasterdecken, Plattenbelägen und Einfassungen
Forschungsgesellschaft für Straßen- und Verkehrswesen (FGSV), FGSV-Verlag

TL Pflaster-StB 06:
Technische Lieferbedingungen für Bauprodukte zur Herstellung von Pflasterdecken, Plattenbelägen und EinfassungenForschungsgesellschaft für Straßen- und Verkehrswesen (FGSV), FGSV-Verlag

Gebundene Bauweise


Bei Bodenbelägen in gebundener Bauweise wird durch Kombination von Stein und Mörtel eine stabile Pflasterdecke hergestellt.
Im Vergleich zur traditionellen Verlegeweise mit Schottertragschicht und im Splitt-Pflasterbett bietet die gebundene Bauweise dabei viele Vorteile:
 

  • Bauweise für maximale Beanspruchung

Beläge von Verkehrswegen und Gewerbeflächen müssen in der Lage sein, Kräfte von Lkw-Befahrung, Busverkehr und Maschinenfahrzeugen aufzunehmen.

  • Geringe Unterhaltungskosten

Pflasterflächen in gebundener Bauweise lassen sich einfach reinigen. Durch den vollständigen, stabilen Fugenschluss wird Bewuchs verhindert. Ein dauerhaft ebener Belag mit exaktem Fugenverlauf garantiert einen geringen Wartungsaufwand.

  • Unzählige ästhetische Gestaltungsmöglichkeiten

Belastbare Beläge ermöglichen einen sehr hohen Designanspruch. Dekorativ anspruchsvolle Lösungen mit integrierten Sonderteilen werten die Objekte auf und bieten den Bewohnern und Nutzern eine neue Wohlfühlqualität.

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